Politik, Regionale News
Nachhaltiges Bauen
Jede Familie braucht ein Zuhause. Nach Jahren als Mieter haben wir beschlossen, unser eigenes Haus zu bauen. Eine grosse Chance, aber auch eine grosse Verantwortung. Denn in unserer Zeit des Klimawandels ist Gebäude die zweitgrösste Quelle von Treibhausgasen. Es ist aber auch ein Bereich mit vielen neuen Ideen, und ich möchte hier einige vorstellen, die wir realisieren werden:
Heutige Neubauten folgen meist zwei Ansätzen, um Energie zu «sparen»: Hohe Dämmwerte und passive Energiegewinnung. Passive Sonnenenergie kann durch grosse, nach Süden ausgerichtete Fenster und Sonnenkollektoren ("Solarpanele" für die Warmwassererwärmung) gewonnen werden. Im Extremfall kann dies zu so genannten Solarhäusern führen, wie sie von Jenni Energietechnik gebaut werden und die keine zusätzliche Wärmequelle benötigen. Dazwischen kann jedes Haus mit mässiger Dämmung mindestens die Hälfte seines Energiebedarfs passiv erzeugen. Die Schwierigkeiten sind die Energiespeicher und die Vermeidung von Überhitzung im Sommer.
Wir haben ein passendes Grundstück für die passive Wärmegewinnung gewählt - ein schattenloser Südhang. Um dem Problem der Energiespeicherung während den kälteren Tages- und Jahreszeiten zu begegnen, nutzen wir Lehmwände und -böden als Wärmespeicher und haben einen 3000-Liter-Wasser-Wärmespeicher. Das Dach und der Balkon des Hauses verschatten im Sommer die Fenster und lassen im Winter die Sonne herein. Bei der Materialwahl minimierten wir die graue. Holz und Lehm können sogar mehr Treibhausgase speichern als für ihre Herstellung produziert werden.
Für längere Schlechtwetterperioden ist bei uns schliesslich noch eine externe Notheizung erforderlich. Optionen sind Holzstückheizungen, Biogas, Pellets, ... Wobei der Verbrauch die natürliche lokale Produktion nicht übersteigen sollte, die in der Schweiz etwa 0,4 Ster Holz pro Person und Jahr oder 600l Biogas pro Familie und Tag beträgt.
Belüftung ist eine Quelle von Energieverlusten, die durch den Einsatz von kontrollierten Lüftungssystemen verringert werden kann. Die Zu- und Abluft wird gezwungen, sich zu kreuzen, sodass eine Wärmeübertragung stattfindet. Konventionelle Systeme benötigen Strom, um diese Luftströmung anzutreiben. Wir haben uns für ein natürliches System wie den "Windcowl" entschieden, welcher sowohl den physikalischen Auftrieb als auch den Wind nutzt, um den Prozess anzutreiben.
Dünger ist ein Rohstoff, der in die Schweiz importiert wird. Er besteht hauptsächlich aus Phosphat und Nitraten, die bei übermässigem Gebrauch das Grundwasser belasten können. Menschlicher Urin enthält die gleichen Elemente und kann sie ersetzen. Durch die Installation von Trenntoiletten können die Düngemittel zurückgewonnen und für die Obst- und Gemüseproduktion genutzt werden.
Einige Experimente weisen auch darauf hin, dass nur 6 m2 Aquaponic-Fläche - eine Kulturtechnik, die Fische mit Obst- und Gemüsebeeten kombiniert - unseren Verbrauch decken.
Politische Aktionen sollten die Entwicklung neuer nachhaltiger Technologien fördern und erleichtern, damit unsere Gemeinschaft ihre aktuellen Herausforderungen bewältigen kann.
Autor
Grüne Partei Kanton Glarus
Kontakt
Grüne des Kantons Glarus
Ennetbühlerstrasse 3
8755 Ennenda
sekretariat@gruene-gl.ch
Kategorie
- Schweiz
- Glarus
- Vereine
Publiziert am
Webcode
www.guidle.com/pK4G3j