Die Sonderausstellung zeigt eine Auswahl von etwa vierhundert traditionellen afrikanischen Zahlungsmittelen und Herrschaftszeichen. Sie bestehen aus Metall und wurden zwischen dem 19. und dem frühen 20. Jahrhundert in West- und Zentralafrika verwendet, vor allem in Kamerun, dem Tschad, der Republik Kongo (oder Kongo), der Demokratischen Republik Kongo, Gabun, Nigeria, Guinea, Liberia und Tansania.

Traditionelle Geldformen und Herrschaftszeichen kamen im 19. Jahrhundert im Rahmen der ersten Erkundungen und Kolonialisierung des afrikanischen Kontinents nach Europa. Diese wurden von ethnografischen Forschungen begleitet, die darauf abzielten, das Wissen über die „anderen“ Völker zu dokumentieren, auch durch das Sammeln von Objekten der materiellen Kultur.

Ab dem dritten Viertel des 20. Jahrhunderts wurden diese Werke im Zuge der Akkulturation, die viele lokale Traditionen historisierte, nach und nach von ihren Ursprungsländern entfremdet. Dank ihres auffallend „modernen“ Aussehens erregten sie im Westen die Aufmerksamkeit von heterogenen Sammlern, die sie nach ihren spezifischen Interessen auswählten: von ethnischer Kunst über Numismatik bis hin zu moderner Kunst und Innenarchitektur.

Die ausgestellten Werke veranschaulichen die Funktion und die Reise dieser Objekte und die überraschende Resemantisierung, die sie im Laufe der Zeit auf ihrem Weg von Afrika nach Europa erfuhren. Sie befinden sich zwischen Kunst und Kultur, Vergangenheit und Gegenwart; zwischen dem Prestige einer Ursprungskultur, die schafft, und dem Prestige einer Zielkultur, die interpretiert und erneuert.

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