Die Überraschung war gross, als der Sporttaucher Daniel Rubin dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern 2014 eine Tasche voller Bronzeobjekte überreichte. Gefunden hatte er die Gegenstände im Thunersee nahe dem Schloss Schadau. Ein erster Augenschein der Tauchequipe des Archäologischen Dienstes zeigte am Fundplatz Pfähle, archäologische Schichten und Bronzeobjekte. Es ist die erste bekannte Pfahlbaufundstelle im Thunersee.

Insbesondere im Bereich der Schifffahrtsrinne sind die jahrtausendealten Siedlungsreste stark von Erosion bedroht. Um diese archäologischen Reste vor der endgültigen Zerstörung zu sichern, führt die Tauchequipe des Archäologischen Dienstes 2020 und 2024 Rettungsgrabungen durch. Dabei werden die noch vorhandenen Siedlungsreste unter Wasser von Taucherinnen und Tauchern dokumentiert und das Fundmaterial (Keramik, Waffen, Werkzeuge und Schmuck aus Bronze) geborgen. Die 2020 ausgegrabenen und bereits mittels Dendrochronologie (Datierungsmethode von Holz) datierten Pfähle der ehemaligen Häuser zeigen, dass die Menschen in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Siedlungen um 1590 v. Chr. und um 1550 v. Chr. lebten.

In der Ausstellung wird mittels Wellenprojektion und einer passenden Geräuschkulisse die versteckte Welt im Thunersee erlebbar. Interviews mit Projektbeteiligten geben Einblick in die Tauchgrabungen sowie die Methode der Dendrochronologie.