Chormusik

Kammerchor Zürcher Unterland

Bülach

Gegründet 1965, entwickelte sich der Kammerchor Zürcher Unterland zu einem  Konzertchor mit exzellentem Ruf. Nach drei Jahrzehnten unter Beat Raaflaub übernahm Anna Jelmorini 2017 den Kammerchor, den sie zu weiteren musikalischen Höhepunkten führen wird.

Im Juni 2018 veranstaltet der Kammerchor Zürcher Unterland gemeinsam mit dem Männerchor Zürich und den Zürcher Symphonikern unter der Leitung von Anna Jelmorini in der Tonhalle Maag ein besonderes Konzert:

Das vergessene Werk
Manasse ist der Titel eines dramatischen Gedichts in drei Szenen des Schriftstellers und Theologen Joseph Victor Widmann. Es wurde vom Komponisten und Dirigenten der Tonhalle Zürich, Friedrich Hegar, für Solostimmen, Chor und Orchester vertont.

Folgendes schrieb der Rezensent G.W. in der NZZ am 18.5.1877 anlässlich der Uraufführung zur Handlung: «Nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft erwachte in Israel ein strenger orthodoxer Geist, welcher sich unter anderem auch gegen die damals üblichen Mischehen zwischen Israeliten und Samaritern wendete und zuletzt den grossen Fluch auf diejenigen herabrief, die sich von ihren Weibern nicht trennen würden. Da trat der eigene Erstgeborene des Hohepriesters Jojoda-Manasse, welcher selbst eine Samariterin gefreit hatte, für sich und seine in denselben Verhältnissen stehenden Mitbrüder in die Schranken, setzte dem Fluche Esras Trotz entgegen und wurde zuletzt Anführer einer Partei, welche die Verbannung und Trennung der Glaubensgemeinschaft dem schmählichen Verstossen ihrer Gattinnen vorzog und statt der Anbetung zu Jerusalem den Kultus auf dem Berge Garizim einrichtete. (…) Der Stoff ist sehr gut gewählt, die ganze Anlage vortrefflich; der Dichter begnügte sich nicht der mehr oder weniger gelungenen Dramatisierung einer alttestamentarischen Episode, er bietet ein selbständiges Werk, das unserer modernen Anschauung Rechnung trägt, indem die Handlung ohne Unterbrechung vorwärts schreitet, das allen Anforderungen, welche die Neuzeit an einen Oratorientext zu stellen berechtigt ist, genügt.»

Wie die NZZ berichtete wurde 1877 nur der erste Teil des biblischen Oratoriums uraufgeführt. Die Erstaufführung des Gesamtwerks fand im Oktober 1885 unter Mitwirkung des Männerchors Zürich und der Harmonie statt, zwei der Gründerchöre der Tonhalle.

Laut historischem Lexikon der Schweiz war Manasse im frühen 20. Jahrhundert eines der meist aufgeführten Oratorien im gesamten deutschsprachigen Europa. Seither war das Werk jedoch kaum mehr zu hören.


Friedrich Hegar, Komponist und Dirigent
Als Dirigent der Tonhalle (1863¬¬–1906) prägte Friedrich Hegar das Zürcher Musikleben während eines halben Jahrhunderts mit. Er setzte die von Wagner in den 1850er Jahren geforderten Neuerungen um und führte sein Orchester auf ein in Zürich seit Wagners Zeiten nicht mehr gehörtes Niveau und zu internationalem Ansehen. Hegar brachte hervorragende Interpreten und Komponisten wie seinen Freund Johannes Brahms, aber auch Clara Schumann, Richard Strauss, Max Bruch und Pablo de Sarasate nach Zürich.

Friedrich Hegar wurde am 11. Oktober 1841 in Basel geboren. Hier erhielt er seine Ausbildung als Violinist und Komponist. 1860 ging er als Konzertmeister nach Warschau und 1861 als stellvertretender Kapellmeister nach Gebweiler (Elsass). In dieser Zeit bildete er sich zum Kapellmeister aus.

1863 wurde Hegar auf Veranlassung von Theodor Kirchner als Konzertmeister des Orchestervereins (1868 vom Tonhalleverein übernommen) nach Zürich berufen. Im selben Jahr wurde er auch Chordirektor am Aktientheater und 1864 Theaterkapellmeister. 1865 erfolgte die Wahl zum Dirigenten der Abonnementskonzerte der Allgemeinen Musik-Gesellschaft Zürich. Im ersten Konzert, das Hegar dirigierte (21.11.1865), leitete Brahms, für den Hegar sich immer stark einsetzte, die Zürcher Erstaufführung seiner D-Dur-Serenade. Zudem war Hegar Dirigent des Gemischten Chors, des Stadtsängervereins (Männerchor Zürich), des Männerchors Harmonie und des Lehrergesangvereins. Hegar gilt als Reformator des Männergesangs und als Begründer der Männerchorballade. An Kammer¬musik-veranstaltungen spielte er die erste Violine oder auch Viola.

1875 lehnte Hegar die Berufung nach Basel als Nachfolger von Ernst Reiter ab. Als Gegenleistung forderte er die Gründung einer Musikschule (1876 gegründet, seit 1907 Konservatorium), deren Direktor er bis 1914 war. 1873 erhielt Hegar das Zürcher Bürgerrecht und 1889 die Ehrendoktorwürde der Universität Zürich. 1917 wurde der Komponist durch die Wahl zum Mitglied der Berliner Akademie der Künste geehrt. Am 2. Juni 1927 ist Hegar in Zürich gestorben.

Er hinterlässt Werke wie sein Oratorium «Manasse». Die Bedeutung seines kompositorischem Schaffen liegt jedoch in seinen Männerchorballaden, mit denen er der «Liedertafelei» entgegentrat und dem Chorgesang neue Wege wies.

Quellen:
Zentralbibliothek Zürich, Musikabteilung
https://www.zb.uzh.ch/spezialsammlungen/musikabteilung/nachlaesse/einzelne-nachlaesse/003578/index.html.de

Historisches Lexikon der Schweiz
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20675.php

Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Hegar

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